Dekadenz und Nihilismus 4
DER NIHILISMUS
Immer wieder wurde in diesem Text von einem „antinihilistischen Geist/Bewusstsein“ und einer Gemeinschaft gesprochen,die die gesamtgesellschaftliche Überwindung des Nihilismus bereits vorwegnehmen muss. Diesen „Kreis“ haben wir im obigen Kapitel in einer metapolitischen, identitären Bewegung verortet, welche die zentrale Rolle in der Metapolitik der rechten Zusammenhänge erlangen muss, um den rechtspopulistischen Kampf auf seine wahre Bedeutung zuzuspitzen. Dieser Text will, in all seiner bruchstückhaften Mittelmäßigkeit, in all seiner ausufernden Unbestimmtheit, in seiner Widersprüchlichkeit und Verstiegenheit, die aus zwei lange auseinanderliegenden Arbeitsphasen resultiert, ein Impuls zum Denken für jene sein, die zu einem derartigen Kreis berufen sind.
Eine Rückschau
Im Verlauf dieses Textes, der als funkentypischer Wortschwall als Assoziationskette entstanden ist, arbeitete sich eine gewisse Grundlinie heraus, die wir hier noch einmal zusammenfassen wollen.
1. Totale Dekadenz
Die Dekadenz hat eine neue Qualität erreicht, weil sie zur Normalität geworden ist. Die gesellschaftliche Dekadenz drückt damit die geistesgeschichtliche Wahrheit des Nihilismus als „Entwertung der obersten Werte“ aus. Die Dekadenz als Sammlung und Ausdruck der Krankheit könnte auch eine Gegenbewegung hervorrufen.
Diese ist aber nicht im Lager der „Spießer-Blooms“ zu finden, die das liberalistisch-nihilistische Credo der dekadenten Avantgarde teilen, zu der sie in konservativer Scheinopposition stehen. Ihre „konservativen Werte“ werden bereits mit hedonistisch-individualistischer Rhetorik verteidigt.
Zwischen ihren Polen verläuft über kalkulierte Tabubrüche eine immer weitere Verbreiterung und Einebnung der Dekadenz als Mainstream.
Auch die Rechtspopulisten hängen klar in diesem Dilemma fest. In einem Szenario wurde beschrieben, dass ihr politischer Sieg, wenn er nicht Dekadenz und Nihilismus überwinden würde, keinen Erfolg brächte.
2. Vision
Eine Überwindung des Nihilismus wurde in Aussicht gestellt. Als erster Ansatz wurde die Idee, dass diese im kleinem Kreis und eigenen Herzen vorweggenommen als „Etappensieg“ eine gesamtgesellschaftliche Überwindung des Nihilismus ermöglichen könne.
3. Frage nach Sinn und Ziel
Angedeutet wurde, dass eine reine Askese und Selbstzucht, eine strikte Moral im alten Stil den Nihilismus nicht überwinden kann, da er als neue Qualität aus dem Nihilismus und der nicht-beantworteten Sinnfrage als Dauerzustand erwächst. Aus der ewigen Tatsache der Zeitlichkeit und Sterblichkeit erwächst so ein nihilistischer Schmerz, der in Dekadenz ertränkt wird.
Seine Überwindung wurde an eine klare Diagnose geknüpft, die aber auf später verschoben wurde.
4. Das „antinihilistische Bewusstsein“
Die Frage nach einem derartigen Bewusstsein, und wie es sich aus einem Kreis über eine Bewegung im Volk verbreiten könnte, wurde gestellt. Es wurde argumentiert, dass es sich nicht von selbst aus einer bloßen Wegnahme der Spaßgesellschaft eine Krise bilden könnte. Dafür wurde das Bild eines Krüppels, der durch Wegnahme seiner Krücke auch nicht gesund wird, verwendet.
Eine echte Wende und ein Schritt „über die Linie“ sei notwendig. Dieser könnte nur insgesamt geistesgeschichtlich von einer gesamten Kultur vollzogen werden, weswegen ein Kreis ihn nur als „vorgreifendes Bewusstsein“ in einer nihilistischen Umgebung vollziehen könnte. Die stumme Sehnsucht nach einer Überwindung des Nihilismus im Volk wurde vor allem in der herrschenden Langweile und ihren Fluchtbewegungen geortet.
5. Die Bewegung und das Bewusstsein
Noch einmal wurde festgehalten, warum dafür nur das „rechte“, patriotische Lager infrage kommt und warum die Erhaltung der ethnokulturellen Identität wesensgemäß den Kampf gegen Nihilismus und Dekadenz erfordert. Die Frage wurde gestellt, wie und wo sich dieses Bewusstsein bilden könnte. Sowohl die private Kulturerhaltung einzelner Residuen traditioneller Werte, als auch die rechtspopulistische Massenpolitik wurden dafür verworfen. Nur in einer echt oppositionellen politischen Bewegung ist das notwendige Bewusstsein der radikalen Wende ebenso erhalten wie die pragmatische Bereitschaft und der Wille, auf die Masse einzuwirken.
Der massenpolitische Propaganda-Kampf wurde als wesengemäß unfähig zur Erkenntnis und zur Überwindung des Nihilismus erkannt. Das antinihilistische Bewusstsein wird daher nicht aus der Bewegung als Botschaft nach außen treten, sondern muss in ihr als Stil und Wesen vorgelebt, erhalten und selbst gegen ihre eigenen pragmatischen Mechanismen bewahrt werden. Dazu ist nicht die Bewegung selbst, sondern ein „Kreis“ in der Lage, der in ihr eine analoge Rolle einnimmt, wie es die Bewegung selbst in den rechten Zusammenhängen tun soll.
All diese Punkte zeigen klar den fragmentarischen Charakter dieses Textes auf, der sich mehr aus Assoziationen entwickelt hat, als nach einem klaren Konzept geschrieben wurde. Er ist vielmehr eine Umkreisungs- und vielleicht „Ausweichbewegung“ um die zentrale Frage.
In diesem Umkreis und dieser Umstellung wurden vielleicht einige interessante und wichtige Punkte zum Wie, Woher und Warum der Überwindung des Nihilismus, seinem Zusammenhang mit der Dekadenz uvm aufgebracht.
Als zentrale Konklusio kann man vielleicht zusammenfassen, dass
1. auf politischer Ebene: die Überwindung des Nihilismus nicht „von selbst“ geschehen kann, eine Krise sie nicht „automatisch“ bewirken wird, die Frage seiner Überwindung untrennbar mit einer patriotisch-identitären Politik zusammenhängt. Weiter, dass nur eine radikale massenpolitische Bewegung und in ihr ein idealistischer, wesentlich nachfragender Kreis diese Überwindung vorbereiten könnte.
2. auf geistiger Ebene: der Nihilismus eine neue Qualität ist, die eine ideengeschichtliche Machtstellung eingenommen hat und auch die scheinbar „Gesunden“ und „Konservativen“ befallen hat, er aus der Negation einer daseinsgemäßen Sinn- und Wahrheitsfrage kommt, deren Dauerzustand er ist. Ferner, dass die Dekadenz die unwillkürliche Abwehrbewegung und Zerstreuung gegen dieses quälende Bewusstsein ist und die Selbstzerstörung von Volk und Kultur als materielle Folge der Zerstörung seiner Werte konsequent durchführt.
Die wesentliche Frage wurde aber in all diesen Seite nicht auf den Punkt gebracht:
Wie ist der Nihilismus zu überwinden? Was kann so ein „Kreis“ tun? Welchen Sinn kann er der allgemeinen Sinnlosigkeit, welchen Lebensstil der Dekadenz entgegenzuhalten? Wie äußert sich ein derartiges „vorweggenommenes Bewusstsein“?
Der Grund, warum diese Fragen bis jetzt unbeantwortet bleiben musste, ist, dass die zentrale Frage nach dem Wesen des Nihilismus, die „Diagnose“ noch nicht gestellt wurde. Teilweise wurde sie sogar verstellt.
Denn in der Begrifflichkeit, die in diesem „Kampf“ gegen den Nihilismus gewählt wurde, fand bereits eine gewisse geheime „Vorentscheidung“ statt. In der Formulierung der Frage war bereits eine vorweggenommene Antwort versteckt. Die Problemstellung selbst entpuppt sich jetzt als Problem. Wie das?
Es ging darum, dem Nihilismus und seiner Sinnlosigkeit etwas „entgegenzusetzen“. Um Sinnstiftung, um ein „antinihilistisches Bewusstsein“, seine „Überwindung“ solle „vorweggenommen werden. Konkret stand an einer Stelle:
„Es ist ein Kampf um Wahrheit und Werte, eine Revolte gegen das stählerne „Bewusstseinsgefängnis“ der Moderne, das den Mensch von Tradition und Sinn abgeschnitten hat. Es müssen Werte ergründet werden, die wichtiger sind als das Leben, die über den Nihilismus erheben und in deren Glanz man auf seine Verlockungen und Verführungen verzichten kann, ohne in eine bitter Widerstands-Askese zu verfallen.“
Im „Kampf um Werte“ und der „Ergründung neuer Werte“ wurde in der kämpferischen Bewahrung bestimmter Werte, die sich als tauglich zur Überwindung des Nihilismus erwiesen haben, sowie in der Schaffung neuer Werte, eine Sinnstiftung gegen die Entwertung angedeutet. Der Nihilismus wurde nur en passant als „Negation“, als „verneinende Antwort auf eine bestimmte Frage und ein bestimmtes Bedürfnis des Menschen“, das als die Sinnfrage des Daseins bestimmt wurde.
Diese Bestimmung klang aber in einer Frage aus, deren Antwort auf später verschoben wurde.
„Warum bleibt die Antwort auf die Sinnfrage aus? Warum bleibt sie nicht nur für einzelne verfehlte, traurige Existenzen, wie z.B. im Mittelalter jeder an Gott zweifelnde Relativist erscheinen musste, sondern für eine ganze Zivilisation, eine ganze Epoche aus?
Warum hat sich in ihr die Gewissheit, dass diese Frage niemals „objektiv“ zu beantworten ist, als einzige echte objektive Wahrheit und Antwort durchgesetzt? Warum konnte sich daher gerade in ihr eine Unmoral zur Herrschaft aufschwingen, in der das Regelbruch zur Norm und das Laster zur Tugend wird? All das sind epochale Fragen, die politischen Interessenssphären einzelner Völker weit übersteigt. Wir wollen uns diesen Fragen erst später stellen und zuvor aus dem über den Nihilismus erkannten ein Fazit für eine mögliche Gegenbewegung ziehen.“
Wir wollen in diesem letzten Kapitel die Frage nicht beantworten, schon allein weil eine klare Antwort dem kursorischen Stil dieses Textungetüms gar nicht entspräche, sondern versuchen sie klarer auf den Punkt zu bringen und am Ende zu überlegen, wie ein besagter Kreis „experimentell“ auf die Suche nach einer Antwort gehen könnte.
Dazu müssen wir zuerst, in einer Selbstkritik, die nicht nur diesen Text, sondern fast alles am Funken Geschriebene einschließt, erkennen, wie die wahre und echte Frage, die eine Erkenntnis und eine Überwindung erst ermöglicht, durch eine vorweggenommene Lösung verstellt wurde.
Die Frage und die Überwindung
Wir haben geschrieben, dass in der Wahl der Begriffe die Frage nach dem Nihilismus bereits auf eine gewisse Weise beantwortet war. Die Dekadenz wurde in ihrem unweigerlichen gesellschaftlichen Siegeszug auf das liberalistische Credo der „toleranten“, privaten Lustmaximierung als Lebenszweck zurückgeführt.
Scheinbarer „konservativer Widerstand“ wurde als liberale Scheinkritik entlarvt, die, bereits im Bannkreis dieses Denken stehend, es nicht überwinden kann.
Als philosophische Grundlage von Dekadenz, Hedonismus und Liberalismus wurde ein Nihilismus erkannt, der davon ausgeht, dass eine wahre Antwort auf die zentrale Frage nach dem Sinn von Welt und Dasein unmöglich ist, und es nur subjektive Entwürfe gäbe, die man dialogisch zum brüchigen gesellschaftlichen Provisorium verbinden könne. Nach diesen solle eben, in gegenseitiger Toleranz, jeder „nach seiner Facon selig“ werden.
Der Nihilismus ist also das geistige Phänomen, das sich in der andauernden Nichtbeantwortung dieser Frage bzw. im Verweis auf das Subjekt als einzige autonome Instanz seiner eigenen Sinngebung erwächst. Die Dekadenz ist das gesamtgesellschaftliche Parallelphänomen dazu.
Dass dieser Schmerz der unbeantworteten Frage, die sich aus der eigenen Endlichkeit und Sterblichkeit Stunde für Stunde als Sinnfrage des Lebens neu aufdrängt, ganz notwendig mit Hedonismus und Zerstreuung — also Dekadenz beantwortete wird, war der Schluss dieses Nachdenkens, das zu einer Absage an die bloße Askese und das bloße Moralisieren führte.
Das Sinnvakuum musste gefüllt werden.
Es ging nun darum, ihm etwas „entgegenzusetzen“, ihn zu „überwinden“ , einen „Sinn zu stiften“, und zum Leben „Ja“ zu sagen. Damit war die Überwindung des Nihilismus als ein Projekt dargestellt, das wir durch eine gemeinsame Tat erreichen können, und zu der wir uns nur radikal genug entscheiden müssen. Der Weg war klar und musste nur begangen werden.
Die Aufgabe einer antihilistischen Bewegung wurde darin gesehen, einen neuen lebenserhaltenden Sinn zu stiften, der wie ein Mythos erzählt werden und mit flammenden Worten, faszinierenden Logos und spektakulären Aktionen zum Leben erweckt werden soll. Dieser Gründungs- und Setzungsakt soll, dichterisch gestaltet, irgendwann selbst im Mythos aufgehen und sich im Ursprungsdunkel einer neu geschaffenen Religion verlieren.
Die nihilistische Antwort auf den Nihilismus
In all diesem Denken schwingt bereits eine Vorentscheidung über das Wesen und den Sinn dieses „Sinns“ mit.
Der Sinn, der als Wahrheit und Wert, als neuer Mythos den Nihilismus und damit Dekadenz, Ethnozid und Liberalismus überwinden soll, muss „lebensfähig“ machen — er muss funktionieren.
Der Sinn und die Wahrheit ist hier bereits darauf hin festgestellt, dass sie eine gesellschaftlich-gemeinschaftliche Funktion erfüllen soll. Sie soll, um es mit Nietzsche, dem Ahnherren dieses Denkens zu sagen: dem Leben dienen. Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst. Da der Einzelne in ein Volk, eine Sprache und Kultur eingebettet ist, ist die Erhaltung des Lebens ebenso eine gemeinschaftliche Sache, wie der Sinnverlust und Nihilismus die gesamte Gemeinschaft betrifft.
Damit ist die Wahrheit dem Willen und der Lebensfunktion unterstellt. Die Frage nach dem Sinn ist bereits beantwortet, der besagte Kreis muss sie sich gar nicht mehr wirklich stellen, sondern diese Antwort vollziehen. Der neue Sinn wird zu einer Frage der Propaganda und der Autosuggestion. Welcher selbsterfundene Mythos „lindert“ die Erfahrung der Sinnlosigkeit am stärksten?
Der Nihilismus ist danach also nichts anders als die Unklarheit darüber, dass die Sinnfrage bereits beantwortet ist: Sinn ist das biologische Überleben im Daseinskampf. Sinn des Lebens ist das Leben selbst, welches im Menschen als „nicht festgestelltem Tier“, mit „zu groß entwickeltem Gehirn“, zufälligerweise auch die Kultur und den Staat als „sozialen Faktor“ nötig hat.
„Wahrheit“ ist die Illusion, ohne die das Tier Mensch das Leben nicht erträgt. Es geht darum, blumig und mythisch zu dichten, seinen Geist und seine Sehnsucht nach Sinn und Komplexität mit faszinierenden Labyrinthen zu befriedigen, deren wahrer Sinn aber die Selbstbeschäftigung des Geistes und das Biologische am Leben bleiben, das Nichtverzweifeln an der „höheren Sinnlosigkeit“ ist.
Diese scheinbare Antwort auf den Nihilismus, die im Gedanken, ihm aktiv einen „Mythos entgegenzusetzen“, impliziert, dass es tatsächlich keine „objektive Antwort“ auf die Sinnfrage gibt, sondern das Leben je immer sein eigener Sinn ist, den es sich in verschiedenen Verkleidungen setzt. Alle alten Götter und Religionen, jede Kultur, jeder Mythos waren nur solche Verkleidungen des Lebenstriebes, die eine „höhere Vernunft“ dem zweifelnden Menschenwesen unterbewusst erschuf, damit es seine kosmische Leere und Sinnlosigkeit ertragen kann. Die menschliche Suche nach „totaler Wahrheit“, die Wahrhaftigkeit der westlichen Aufklärung hat diese „der Dichtung zauberische Hülle“, die sich, um erneut Schiller zu zitieren, „lieblich um die Wahrheit wandt“ zerstört und damit die Völker Europas dem offenen Nihilismus preisgegeben.
Die Überwindung des Nihilismus ist so also vielmehr sein Ertragen und seine Verhüllung „für das Volk“. Es müssen die bekämpft werden, die ihn offen predigen und das Leben als Sinn des Lebens abwerten. Diejenigen, die der freien gewaltsamen Stiftung nationaler Mythen, aufklärerisch-skeptisch, kritisch und höhnisch im Wege stehen.
Das Leben soll und muss sich wieder selbst genug – es muss „ der Erde treuer“ werden.
Dieses Denken beherrschte als unausgesprochener Subtext den gesamten Aufsatz und brach in Ausdrücken wie „Schritt über die Linie“, „Diagnose und Therapie“ voll hervor.
Der Nihilismus wurde zwar als unbeantwortete Sinnfrage richtig erkannt. Im anklingenden Gedanken, diese aber durch eine Tat und die „Stiftung eines Sinns“ zu überwinden, war der Sinn bereits als etwas Herstellbares, Machbares und in der Verfügung des Menschen Stehendes vorgefasst. Damit wird der Sinn ein Ausdruck und eine Setzung des Lebens und des Willens. Der Kampf gegen den Nihilismus und die Dekadenz wäre so letztlich nur ein Kampf um die Macht zu dieser gesellschaftlichen Sinnsetzung, den man metapolitisch gegen „den Feind“ auszutragen habe. Der Nihilismus als Fehlen jedes Sinnes wurde gar nicht erst richtig ernst genommen.
Zusammengefasst: Der zu stiftenden Mythos wird nach seiner effektiven Funktion für das biologische Überleben vorgreifend skizziert und bewertet. Sein wahrer Sinn ist das Leben selbst, er geht insofern über es hinaus, als er sein Weiter- und Höherstreben ermöglicht, ohne dem es in sich selbst zurückfällt. Doch er ist vom Leben ins Leben und für das Leben gesetzt. Aufgabe einer Bewegung gegen den Nihilismus ist die Formulierung eines solchen Mythos, die sie allein aus den alten religiösen und nationalen Traditionen destillieren kann, die sie neu-rechts ästhetisch mobil machen muss.
Denn diese hatten bewiesen, dass sie ganze Epochen, jahrtausendelang am Leben erhalten hatten.
Diese neue Verzauberung der Welt ist eine mögliche metapolitische Tat, die gegen die Entzauberer, die Universalisten, die Vorkämpfer der Moderne, die heute die metapolitische Herrschaft besitzen, erkämpft werden müsse.
Keine ernsthafte Frage
Warum ist diese Antwort auf die Frage des Nihilismus selbst nihilistisch? Wir haben die Antwort bereits gegeben: Indem der Sinn als aktiv zu stiftender betrachtet und in seiner Erhaltungsfunktion für das Leben vorentworfen wird, wird unter der Hand bekräftigt, dass es keinen höheren, vom Überleben unabhängigen Sinn, keine Wahrheit jenseits des vom Subjekt Gesetzten gibt. Diese Überwindung des Nihilismus ist vielmehr sein Ertragen und das „Sich-Abfinden“ mit ihm.
Der neue Mythos und Sinn soll den Einzelnen opferbereit machen und über das hedonistische Credo des Liberalismus erheben, er soll — so viel wurde bereits erkannt — nicht zur bitteren Askese, sondern zum freudigen Verzicht befähigen. Doch woher kann dieser Mythos und Sinn kommen? Warum war er in anderen Epochen offenbar da und fehlt heute. Die nihilistische Antwort auf den Nihilismus, die direkt aus Nietzscheanismus und neurechtem Stilfaschismus stammt, verwischt diese Frage, in der der Schlüssel zum Verständnis des Wesen des Nihilismus und in einer adäquaten Reaktion liegen könnte.
Indem die Überwindung des Nihilismus zu einem Projekt, einer Aufgabe und einer Aktion wird, die ein mobilisierendes lebensbejahendes Ideal schaffen und propagieren soll, liegt und lag sie immer schon im Möglichkeitsbereich des Menschen.
Die Epoche des Nihilismus liegt daher vor allem im Versagen des Menschen bzw. in der Sabotage bestimmter gesellschaftlicher Kräfte, die die Werte zersetzt, die Traditionen verworfen und die Welt entzaubert haben. Der Kampf gegen den Nihilismus ist der politische Kampf gegen diese Kreise.
Hier wird aber letztlich der heutige Zustand des Nihilismus, indem sich die obersten Werte entwerten, indem sich die negative Antwort auf die Sinnfrage des Daseins jenseits von Spaß TOTALISIERT. Was heißt das?
Indem vergangenen „idealistisch-konservativen“ Epochen attestiert wird, dass in ihnen höhere Werte galten, die als „unhinterfragbar“ und heilig, von der Gesellschaft bewahrt und beschützt wurden, wird im Grunde behauptet, dass auch damals bereits ein potentieller Nihilismus herrschte, und bloß die Gesellschaft aus Lebenswille und Weisheit diesen Schritt unterließ und den „Baum der Erkenntnis“ nicht antastete.
Die Leute damals waren in Mythos und Dichtung geborgen und so vor der erschütternden Wahrheit, dass es keine absolute Wahrheit gibt, geschützt. Die Überwindung des Nihilismus muss als „zurück“ als Gegenbewegung zur „Modernen Welt“ wieder in diese Unmittelbarkeit zurück, muss ein kindlich-spielerisches Verhältnis zur Wahrheit gewinnen.
Damit werden aber letztlich die alten Traditionen und Wahrheiten entwertet, indem sie nur als lebenserhaltende Mythengebilde über der zentralen Wahrheit des Daseinkampfes bewertet werden.
Der radikale Bruch, der uns Heutige von der Antike trennt, der qualitative Umschwung, die totale Wende, die in der Moderne eingesetzt ist, das Epochale des Nihilismus, das jeder subjektiven Tat, jedem Gedankenexperiment Entzogene wird hier geleugnet.
Tatsächlich war die Welt der Antike nicht dieselbe wie heute plus politisch wirkmächtige Mythen. Die geistige, politische und religiöse Realität, die vor der jüdisch-christlichen Wende herrschte, ist uns gänzlich unvorstellbar. Die dialektische Selbstzerstörung, die sich im Rahmen der christlichen Weltsicht in Gang setzte und über Aufklärung bis zum nihilistischen Heute führte, lässt sich nicht rückgängig machen.
Die größte Gefahr liegt in einer Verkennung des Wesens des Nihilismus als etwas, das unserem Wollen und Tun entzogen ist. Er ist nicht durch Taten und Wille bestimmter Menschen über uns hereingebrochen. Er ist kein Betriebsunfall, keine „Umerziehung“, die man „rückerziehen“ kann.
Ein echter Glaube, eine Wahrheit jenseits von metaphysischen und universalistischen Ideologien ist etwas, das für uns kaum mehr vorstellbar ist. Es entzieht sich uns. Die logische Antwort des Hedonismus, dem ein gewisser Teil des Volkes verfällt, ist ebenso modern und bedingt wie die heroisch-widerständige Antwort, den ein kleiner Kreis von Idealisten vollzieht: der Versuch, mit den Instrumenten der Moderne diesen Glauben und diese Wahrheit herzustellen.
Der Opferkult
Er fand seinen historischen Ausdruck in der politischen Religion des NS, in seinen Fahnenmeeren, in seinem religiösen Okkultismus, dessen mystisches Zentrum der Krieg, der Tod, die Treue und die Opferbreitschaft waren. Der totale Kult der heroischen Entscheidung, des Fahnenschwurs, der absoluten Bereitschaft, sich zu opfern für ein Zeichen, eine Fahne, die „mehr ist als der Tod“ war und ist jener verzweifelte Versuch, aus dem Nichts des modernen Nihilismus einen Sinn zu schlagen.
Die Bereitschaft, den Schmerz zu ertragen und über sich hinaus zu schaffen bis zur Selbstopferung für ein Ideal, ist wie Ernst Jünger in seinem Aufsatz über den Schmerz festhält, der „negative Abdruck“ dieses metaphysischen Ideals. (Hier haben wir ein paar Gedanken über diese Todesbreitschaft niedergeschrieben XXX Heroismus)
Das Blut des Märtyrers heiligt das, wofür er gestorben ist. Das millionenfache Menschenopfer des Ersten Weltkrieges musste, so Jünger, einen geheimen epochalen Sinn haben, einen geheimen Baum mit Blut begossen haben.
Wir sehen im Kult von Schmerz, Tod und Krieg die letzte Wahrheit der aktivistisch-heroischen Überwindung des Nihilismus. Die Bereitschaft für etwas zu sterben, ist der einzige Beweis, dass dieses etwas „mehr ist als der Tod“. Und wirklich: nichts erschreckt das liberale Nein zu überlebensgroßen Werten mehr als die Todesbereitschaft junger Menschen — egal ob RAF, Nazis oder Dschihadisten.
Doch ist dieses JA zum Tod und zum Ideal ein Nein zur modernen Welt und eine Überwindung des Nihilismus? Wir müssen diese Frage verneinen. Auch der Tod, auch der Schmerz und das Opfer können Sinn und Wahrheit nicht aus dem Nichts greifen. Keine Gewalt — und sei sie die ultimative Todes- und Tötungsbereitschaft — kann aus der sturen grauen Bedeutungslosigkeit der Moderne einen Gott hervortreiben.
Hier herrscht, wie in der „Stiftung des Wertes“ oder in der von van den Bruck beschriebenen „Schöpfung erhaltenswerter Werte“, eine Vertauschung vor. Ein erfundener Wert wird nicht wahr dadurch, dass der Märtyrer für ihn stirbt, ein Ideal wird nicht erhaben dadurch, dass jemand in seinem Namen Schmerz erträgt oder zufügt.
Auch wenn es mit der höchsten und ultimativen Willensanspannung und der äußersten subjektiven Möglichkeit: dem Opfer geschaffen wurde, bleibt der Sinn und Wert damit ein geschaffener und bestätigt die These des liberalen Nihilismus, die da lautet: es gibt kein Jenseits des Subjektivismus, es gibt keine Wahrheit, es gibt keine Werte, es gibt nur Erfindungen und einen gemeinsamen Konsens. Die aktivistische Sinnstiftung macht die Wahrheit zu einer Frage der Propaganda.
Zusammengefasst können wir sagen, dass eine subjektivistisch-aktivistische Überwindung des Nihilismus dessen epochales Wesen verkennt, weil sie glaubt, er selbst stünde in der Verfügung des Menschen. Ihre Werte sind subjektive Willensanstrengungen, die, auch wenn sie noch so heroisch sind, das liberale Dogma bestätigen: „es gibt nichts — nur der Mensch setzt.“ „Es rettet uns kein höheres Wesen: der Mensch muss alles selber tun: als Herr seiner Geschichte“. „Wahrheit und Sinn kann man nicht finden — nur „erfinden“. „Die einzige Grenze für die Willens- und Schöpfungsfreiheit des Subjekts ist der Willensbereich eines anderen Subjekts.“
Sie ist letztlich ein totaler Selbstwiderspruch. Das was den vormodernen Wahrheiten ihre Kraft und „Funktionalität“ für das Leben gab, war gerade, dass sie nicht im Namen des Leben aus dem Leben gesetzt waren – oder nicht derart gesehen wurden.
Genau indem die aktivistische Überwindung des Nihilismus diese alten Wahrheiten aber als unbewusste Erfindungen durch und für das Leben sieht, raubt sie ihnen ihren Wert und die erhoffte Funktionalität für das Leben.
Der Widerspruch vom Leben als Lebenssinn.
Wir sehen, dass eine Religion, also ein Glaube an etwas, das über dem bloßen Leben steht, genau die Festigkeit gibt, die über Generationen hinweg den Erhalt der ethnokulturellen Identität ermöglicht. (Die neuheidnisch-nationalen Gruppen, die letztlich eigentlich atheistisch sind und als Leben nach dem Tod nur das „biologische Fortleben“ betrachten, haben es niemals geschafft, diese Tradition, geschweige denn eine echte Breitenwirkung zu erreichen. Anders bereits der NS/NW, der allein mit der bloß verbalen Beschwörung einer Todestranszendenz „die Fahne ist mehr als der Tod“ Nachahmungseffekte einer Religion hat.)
Wenn wir weiter zurückblicken, so sehen wir, dass die Völker Europas über ein Jahrtausend lang als Antwort auf diese Sinnfrage nicht die bloße Erhaltung der biologischen Substanz hatten. Der Sinn des Lebens ergab sich für den Einzelnen und für das Volksganze aus einer Wahrheit, die über dem Volk stand. (Und die in vielen monotheistischen Traditionen auch gegen das Volk losgelöst und außerhalb von Volk und Welt stand, was sie universalistisch machte. Anders dagegen eine Religiosität, in der Gott und die Götter über dem Volk stehen, aber man nur „über“ das Volk zu ihnen gelangt.) Auch vor der Christianisierung herrschte kein „agonaler“ Lebensselbstzweck vor. Die heidnischen Religionen Europas waren, anders als es viele Neuheiden glauben, keine „kühle faustische Erkenntnislehre“, sondern eine verästelte und tiefe Tradition, die die Frage nach dem Sinn des Daseins niemals nur mit „Daseinserhaltung“ beantwortete.
Unsere gesamte Geschichte und auch das Hier und Jetzt zeigen uns also, dass Daseinserhaltung als Sinn des Daseins, „Leben als Selbstzweck“ niemals ein Volk oder auch nur eine Generation im Dasein gehalten hat. Auch heute tut sie das nicht. Wer den Beweis will, der sehe sich einmal die durchschnittliche Lebensführung durchschnittlicher „Nationaler“ an und vergleiche sie mit der von gläubigen Muslimen oder konservativen Katholiken. Der „Volkstod“ war auch in den Reihen derer, die gegen ihn demonstrierten, präsent. Hinter dem Wahn der Daseinserhaltung als Lebenssinn verbirgt sich letztlich auch der Tod, also der Nihilismus.
Ist der Sinn des menschlichen Daseins sein Dasein selbst, so bemisst sich dieses primär in seiner körperlichen Existenz. Der Mensch hat aber auch Geist, er denkt und hat Ideen. Der Sinn des Geistes ist, wenn Dasein Sinn des Daseins ist, die körperliche Existenz zur erhalten, sowohl im Einzelleben als auch in der Motivation zur Fortpflanzung. Alle Ideen, Moralvorstellungen und Wahrheiten, mit denen der Mensch die Sinnfrage beantwortet, werden also daran gemessen, ob sie das sicherstellen können. Beim Tier erfüllt der Trieb diese Funktion zuverlässig. Beim Menschen sollen Kultur, Moral und Religion als Institutionen diese Funktion ebenso zuverlässig erfüllen.
Damit sie das können, damit sie stabil und unerschütterlich sind müssen sie aber geglaubt werden.
Damit der Mensch aber an sie glauben kann, muss er sie für wahr und gegeben halten. Sie müssen also als unabhängig von seiner Willkür gelten. Sie müssen ihm als Pflichten und Aufgaben erscheinen, nicht als Gestaltungs- und Wahlmöglichkeiten.
Macht man diese Werte und Institutionen aber zu „Erfindungen“ des Volkes und der Menschen, die „zu dem Zweck erfunden wurden“, damit es kulturelle Stabilität gibt, weil der Mensch als „Mängelwesen“ notwendig instabil ist — dann untergräbt man sie gleichzeitig.
Man raubt ihnen ihre Wahrheit, ihre Geltung und ihren Anspruch.
Die zahlreichen Versuche alter Rechter, die Existenz von Völkern genetisch zu beweisen, überwindet den Nihilismus (der erst Ursache und Motivation der Lüge über die Inexistenz von Völkern ist) nicht. Er „beweist“ nur die biologischen Randerscheinungen des Status Quo. Die geistige Tatsache, dass sich die obersten Werte entwertet haben, dass die Trägervölker des Universalismus, die nach dessen Tod zu Sargträgern geworden sind, heute jeden Lebenssinn verloren haben, kann er mit allen biologischen „Beweisen“ aber nicht widerlegen. Verzweifelt postuliert er, dass Völkern einen „ evolutionären Überlebenstrieb“ haben und kann nicht erklären, warum die westlichen Völker sich heute konträr dazu verhalten.
Dass der Mensch nicht in seiner biologischen Erklärung aufgeht, dass das ewige Herleiern biologischer Triebfixiertheit vulgo „Lebensgesetz“ selbst der verzweifelte und unbewusste Versuch ist, dem entwerteten Dasein einen Sinn zu geben, wird ihnen nicht bewusst.
Dieser Versuch ist zum Scheitern verdammt. Das Überleben um des Lebens willen, der Daseinskampf als Lebenssinn ist kein mobilisierender Mythos und spricht damit eine Wahrheit aus:
Der Mythos, als gemeinsame Antwort eines Volks auf seine Daseinsfrage, ist NICHT durch seine „mobilisierende“ lebenssteigernde Funktion bedingt.
Ein Mythos „wirkt“, weil er wahr ist und damit geglaubt werden kann. Der geglaubte Unglaube eines „mobilisierenden Mythos“, der in seiner lebenssteigernden Funktion aufgeht, widerspricht sich insofern selbst.
Die Ideologie der pragmatischsten, kühlsten, radikalsten Lebenssteigerung und Willensbejahung entpuppt sich in Wirklichkeit als tiefster Abgrund der Verzweiflung und des Nihilismus
Aus der reinen nackten Tatsache, dass es Völker gibt, leitet sich niemals ab, dass man sie erhalten soll Es gibt auch Viren, die einen „Lebenswillen“ haben — soll man die auch erhalten? Es gibt auch Pädophilie, Mord etc. Der Sinn gibt aber nicht nur vor, was ist, sondern was sein soll.
Wenn man aus dem Fakt des Volkes einfach selbst einen Sinn macht, den sich das Volk einfach selbst vor sich hingesetzt hat, damit es sein Selbst erhalten kann, hat man nichts anderes als eine wirre Tautologie. Es ist wie wenn man sich an den eigenen Haaren aus einem Abgrund ziehen will.
Die Ideologie vom Kampf ums Dasein kippt immer wieder und öfter in die liberalistische Version der „Organisation“ dieses Kampfes, in eine geregelte Menschheitsgemeinschaft, in der alle ihr Dasein maximal „ausleben“ können, was als evolutionärer Schritt der Menschheit dargestellt wird. Die Argumente biologistischer Nationalisten (Vielfalt der Völker ist auch wichtig für das evolutionäre Fortbestehen der „Menschheit“) prallen gegen diese These letztlich ab. Es gibt keinen evolutionären Effekt des Daseinskampfs (Auslese, Vielfalt, Kreativität, etc.), den man nicht auch durch „genetic engineering“ in einer verwalteten Welt erzeugen könnte. Im Zeitalter der Atomwaffen spricht aus „evolutionärer“ Überlegung für den Fortbestand der Spezies Mensch sogar mehr für diese globale Verwaltung, wenn man im Erhalt des Daseins den einzigen Daseinszweck sieht.
Zuletzt sehen wir es auch an uns selbst: das bloße „Dahinvegetieren“, wie man schon sagt, reicht uns nie als Lebenssinn. Am besten geht es uns, wenn wir uns für „eine Sache“ begeistern, wenn wir von etwas anderem fasziniert oder gar in einen anderen verliebt sind — immer führt es über uns selbst hinaus. Wir wollen es hier mit diesen Andeutungen bewenden lassen und unsere Sinnfrage dahingehen einschränken. Der Sinn des Daseins kann niemals nur das Dasein selbst sein. Es ist Voraussetzung, Grund und Boden, Fleisch und Blut, aus dem jede Sinnfrage gestellt wird. Aber es ist nicht die Sinnfrage selbst.
Der Versuch, den Sinn des Daseins im Dasein selbst zu setzten, entpuppt sich letztlich als höchster Nihilismus. In seinem Gefolge kommt die Idee auf, „mobilisierende, stabilisierende Mythen“ zu setzten, die Wahrheit dem „Leben“ unterzuordnen und den Nihilismus aktiv zu überwinden.
Diese Überwindung, die gefallene Werte und Götter einfach neu aufbauen will, gibt aber letztlich nur den Bilderstürmern recht, die in ihnen politisch-mythologische Machtfunktionen sahen.
Was bedeutet als das? Wenn der Nihilismus als etwas über uns gekommen ist, das nicht durch bloße Aktion, bloße Opfer und menschliche Taten überwunden werden kann, weil dieser Zugang bereits selbst nihilistisch ist, wie kann man ihm dann sinnvoll begegnen?
Wir wollen zuerst ein Missverständnis ausräumen, das bei der Lektüre des Bisherigen gewachsen sein könnte.
Kein Rückfall in die „Tradition“!
Ist das, was sich in der Kritik von Voluntarismus und schöpferischer Mythenbildung abzeichnet, gar ein konservatives Zurück zur Religion, zur „Tradition“ in ihren orthodoxen, katholischen oder gar islamischen Formen? Ist es ein Zurück zur klassischen Metaphysik, zum Primat des Geistes über das Leben, wie sie Evola vertritt?
Nein! In all den genannten Ideen und Religionen ist der Nihilismus und die Moderne bereits angelegt. Ihr Widerstand ist großteils ein leeres Rückzugsgefecht. Zuletzt ist es vor allem ihre Behauptung, das Gegenmittel bereits zu haben, die richtige Haltung bereits gefunden zu haben, die sie widerlegt. Ihre aktuellen Vertreter haben keinerlei politische Sprengkraft gegen die sozialen Ausprägungen von Dekadenz und Nihilismus (der Islam verbietet sich als primitiver Universalismus und dogmatischer Opferkult von selbst als echte Gegenbewegung zu Moderne und Nihilismus.) Nein: eine Überwindung und ein echtes Verständnis des Nihilismus liegen noch vor uns. Gäbe es sie, hätte dieses Ereignis bereits stattgefunden oder würde sich bereits irgendwie ankündigen; müsste es spürbar, sichtbar und denkbar sein. Das ist es nicht.
Ihr Denken kann uns wichtige Botschaften übermitteln, wir müssen uns ihm öffnen und bereit sein, von ihnen zu lernen. Doch sie haben, wenn sie dogmatisch an ihren Traditionen festhalten, den Tod Gottes überhört und entsprechen nicht dem, was heute Not tut.
In ihren ausharrenden Haltungen sind sie nur mehr museale Mahnmale der beendeten „Metaerzählung“ der abgehalfterten Ära des religiösen Universalismus, sowie seiner heroisch-ideologischen Phase.
Auch der apolitische, konservative Traditionalismus, der eine Art Gegenpol zum aktivistisch-nationalistischen Bereich der „dritten politischen Theorie“ darstellt, ist nicht die Antwort auf die Frage nach Dekadenz und Nihilismus. (Auf ihn kann in diesem Text nicht näher eingegangen werden).
Ihm fehlt die politische Radikalität, das Feuer, er leidet nicht und zu wenig am Entzug der Sinnfrage, indem er sie für sich selbst beantwortet hat. Man lebe nun einmal im „kali yuga“, die Wahrheit, die in der alten Metaphysik, im Dominat des Geistigen bestünde, sei notwendig verloren gegangen und nicht wiederherstellbar. Eine Dringlichkeit wird nicht verspürt — oder geleugnet. Die radikale Kritik, die mit Nietzsche das eigene Denken zerstört hat, wird ausgeblendet und nicht ernst genommen.
Wo dem Stilfaschisten und Nationalisten die Treue zur Wahrheit fehlt, fehlt den Traditionalisten die Wahrhaftigkeit der Kritik und der Frage.
Es besteht Grund zur Annahme, dass dieses Denken, das in einer reinen Passivität verharrt und in einer teilweise richtigen Kritik am Nietzscheanismus und Aktivismus seine Sehnsucht nach Veränderung, seine Bereitschaft zur Tat völlig aufgegeben hat und in einen Gärtner-Konservativismus kippt, selbst ein Ausdruck des Nihilismus ist, den es zu analysieren und zu erkennen glaubt.
„Gott ist tot“. Nietzsches Diktum erkennt den großen Graben, der uns radikal von der Wahrheit und Sinnerfahrung der vormodernen Welt scheidet. Viele der traditionalistischen Ideen, von Evola bis Eliade, sind letztlich Rückprojektionen in die Moderne tradierter Auffassungen bestimmter metaphysischer Ideen auf eine Vorzeit, die wir nicht mehr verstehen können. Die apolitische Herausnahme aus dem Kampf gegen Dekadenz und Nihilismus, der Rückzug in Esoterik und Okkultismus ist der politische Ausdruck der geistige Kraftlosigkeit dieser Modernekritik.
Ihrem Denken liegt eine bestimmte Ontologie und Weltsicht zugrunde, die meist unbedacht und unerkannt bleibt. Nietzsches ekstatische Erfahrung und Beschreibung der Welt als Wille zur Macht, als reines Werden und Subjektivismus, seine Vision des letzten Menschen ist eine Wahrheit, hinter die wir uns nicht zurückträumen können. Wir sind alle Kinder der Postmoderne, wir atmen ihre Luft, essen ihre Nahrung und sprechen ihre Sprache.
Nur aus einer echten Stellung des Nihilismus in seiner umfassenden Ganzheit kann eine Gegenbewegung erwachsen, die politische Tat mit einer echten Einsicht in das Wesen des Nihilismus verbindet.
Exkurs: Das Scheitern der 3PT an der Frage des Nihilismus
Man kann das alles als abstrakte, sinnlose Gedankenspiele abtun, doch jeder, der sich ernsthaft und tief um das Überleben unseres Volkes und seiner Kultur sorgt und in dieser tiefen Sorge das gesamte Verhängnis der „Moderne“ erkennt, wird anhand dieser formalen, abstrakten Fragestellungen klar das Scheitern politischer Bewegungen erkennen.
Waren Faschismus und NS nicht zuletzt als aktivistisch-heroisch-nihilistische Stiftungen nationaler Wahrheiten durch Opferkult und reinen Stil an sich selbst gescheitert? Hatten sie nicht lange bevor sie von außen militärisch zerschlagen wurden, in reiner Vermasssung, Modernisierung und Technisierung sich selbst voll der bekämpften Moderne angeglichen?
Und warum verfielen nach dieser Zerschlagung von außen alle ehemals so fiebrig-fanatisch begeisterten Völker des Faschismus und Nationalismus sofort in einen wohlstandssatten Liberalismus. (Was in keinem Vergleich zum Abwehrkampf und Opfergang echter religiöser Heiden oder Christen steht, die nach militärischen Niederlagen umerzogen werden sollten)
Der Versuch, aus dem NS eine politische Religion zu schaffen, die auch ohne der effektiven Wahrheit ihres „Erfolges“ und ihrer „technisch-politischen“ Überlegenheit von einer Gemeinschaft an Gläubigen durch die Katakomben des feindlichen Staates getragen werden könne (wie sie etwa Savitri Devi in „Gold im Schmelztiegel“ erhofft“), ist gescheitert.
Ihre Realität ist die bundesrepublikanische NS-Szene, die sich, wie hier beschrieben wurde XX, sogar gegen die Möglichkeit einer Rettung der ethnokulturellen Identität auswirkt.
Dieses Scheitern ist auf ideengeschichtlicher Ebene das „Zurückkippen“ des nihilistisch-aktivistischen Versuchs, den Tod Gottes durch Propaganda, Aufmärsche und Rituale zu übertönen. Er vollzieht sich auf persönlicher Ebene in tausenden [Tausenden ist vielleicht übertrieben 😉 ] „Polit-Karrieren“ ehemaliger NS-Aktivisten, die „ins System“ kippen und Schwulenpartys oder Mallorca-Bars betreiben.
(Auch der 1. und 2. Weltkrieg in Europa sind teilweise durch diesen radikalen Wahn des Aktivismus und Imperialismus, der Philosophie des Daseinskampfes und des Willens zur Macht geschuldet, der in den faschistischen Nationen (teils aber auch in der UdSSR) lebte. Dass das altrechte Lager diese nationalistischen Bruderkriege immer nur als „Machwerk“ böser jüdischer Agenten sieht und damit einen notwendigen Effekt der nationalistisch-nietzscheanischen Idee „auslagert“ verhindert seit langem hartnäckig eine echte bewusste Selbstkritik in gewissen Kreisen. (Die IB hat Gott sei Dank eine gewisse Kritik am Nationalismus, seiner verzerrten subjektivistischen Fassung des Volks und der dreistufigen ethnokulturellen Identität, sowie der katastrophalen Folgen seines Kurzschlusses von „Moral“ mit „national- evolutionärem Eigennutzen“ für die europäische Völkervielfalt angestoßen)
Niemals wieder hatten es NS oder Faschismus geschafft, im real-existierenden Wohlstands-Liberalismus mit ihrer Taktik und Ideologie (hinter der, wie oben beschrieben, eine bestimmte Diagnose von Nihilismus und eine Sicht von Wahrheit steht) die Massen zu bewegen, die Herzen zu entzünden und eine Revolte herbeizuführen. (Der aus dieser Ohnmacht resultierende Krisenkult wurde hier XX ausführlich beschrieben.)
Das heißt übersetzt nichts anderes: das gesamte Gerede von Volk, Heimat, Rasse, Kultur, Identität, Nation, Freiheit und Leben, das von der modernistischen Ideologie des „Lebens um des Lebens willens“ zerbröselte am Fakt des Liberalismus.
Seit Jahrzehnten ist dieses Scheitern des rechten Lagers auch darauf zurückzuführen, dass all seine kontemplativ-theoretischen Kräfte einem falschen inaktiven Rückfall in den Traditionalismus und Konservativismus anhingen, während seine aktivistisch-temperaturerhöhten Kräfte der Ideologie des NS an- und nachhingen.
Beides sind falsche, negative und notwendig scheiternde Haltungen, die die wahre Frage nach Dekadenz und Nihilismus, nach einem echten Sinn des Daseins nicht stellen.
Wie die subjektive Sinnstiftung dem einzelnen nicht über eine Sinnkrise hinweghelfen kann, so kann das auch nicht auf Ebene der Völker geschehen.
Wir müssen lernen, im Scheitern der alten Rechten und der ersten Bewegung der Nouvelle Droite nicht eine reine geschichtliche Zufälligkeit, sondern auch eine gewisse Notwendigkeit zu sehen, die in einer mangelnden Sammlung und Einigung auf die zentrale Frage hin liegt.
Was tun?
Was ist aber das wesentlich „Neue“, das unsere Frage nach dem Nihilismus bringen soll? Auf den ersten Blick ist es vielleicht das, dass diese Frage zu einer radikal „anti-aktivistischen“ Erkenntnis kommt, die die 3PT verwirft, dass sie aber dennoch in einem Kreis und einer Bewegung aufkommt, die so aktiv und „strategisch“ ausgerichtet ist, wie keine patriotische Kraft seit langer Zeit.
In diesem Zwiespalt liegt ein erster Aspekt des Typus begründet, der sich die Frage nach Wahrheit, Sinn und Nihilismus erneut stellen muss.
Die Erkenntnis, dass er als epochales Ereignis, nicht durch eine menschlich-subjektive Sinnstiftung überwunden werden kann, bedeutet nicht Tatlosigkeit. Das Bewusstsein, nur eine Wende, die über das menschliche Tun hinausgeht, eine echte Veränderung bringen kann, bedeutet nicht, dass man keine konkreten politischen Ziele erreichen kann. Im Gegenteil:
Die Einsicht in die Unmöglichkeit, den Nihilismus durch subjektive Schaffungen neuer Wahrheiten zu überwinden, die Erkenntnis, dass der metapolitische Kampf um Begriffe seine Herrschaft nicht berührt und jeder Willens- und Gewaltakt sein grundlegendes Dogma nicht brechen kann, bedeutet nicht in eine Hoffnungslosigkeit und Tatenlosigkeit zu verfallen. Sie gibt im Gegenteil eine größere Freiheit und Beweglichkeit im metapolitischen Bewegungskrieg und in der politischen Tat.
Tatsächlich liegt in der passive Kulturerhaltung, der Tradierung von Überlieferung, selbst wenn sie heute notwendig ritualisierte Hüllen geworden sind, sowie im rechtspopulistischen Kampf, der den politischen Möglichkeitsraum für diese Bewahrung schafft, unsere seinsgeschichtliche Aufgabe.
Die Bewahrung unserer kulturellen Tradition, die zur leeren Folklore geworden ist, die Bewahrung unserer ethnischen Substanz, die zur seelenlosen Biomasse geworden ist, ist unsere provisorische Aufgabe. In ihr müssen wir, nach allen Regeln der Kunst der Politik, alle idealistischen Elemente sammeln und in Stellung bringen.
Die Identitäre Bewegung vereint beide Elemente: Erhaltung der Kultur und massenpolitischen Aktionismus in sich. Doch nur ein Bewusstsein um das Geheimnis des Nihilismus und um die wahre uneingelöste Aufgabe seiner Überwindung kann das Herz einer solchen Bewegung bilden, wenn sie nicht in einem dieser Aufgabenbereiche erstarren will.
Was die IB hier von antimodernen politischen Bewegungen der 3. PT unterscheidet, ist, dass ihr bewusst sein muss, dass ihre Fahnen, ihre Lieder, ihre Symbole und ihr Mythos, der sich in den Bugwellen ihres Pfades bilden kann, nicht die Überwindung von Dekadenz und Nihilismus darstellen.
Sie soll nicht der Illusion erliegen, sich aus der modernen Welt ausklinken zu können und einen neuen Mythos zu stiften, eine archäofuturistische Wahrheit basteln zu können. In sich muss sie von einer Hoffnung getragen sein, die nur durch das Bewusstsein, dass sie auch ins Nichts greifen könnte, wahr wird.
Es ist die Hoffnung auf ein Ereignis, auf eine Wende, auf einen „rettenden Gott“, der nicht eine Erlösung von der Welt, sondern eine Erlösung zur Welt, birgt; der die Geschichte nicht beendet, sondern die Lüge vom „Ende der Geschichte“ zerschlägt, der keine endgültige Gleichheit und Einheit schafft, sondern die Vielfalt wieder wirklich und eigentlich erstrahlen lässt.
Auf dieses Ereignis, das erst dann wahr und beschreibbar wird, wenn es da und wirklich ist, nicht nur zu warten, sondern auch zu „harren“, ist die Aufgabe jener, die den Nihilismus wirklich überwinden und nicht nur modernistisch „ertragen“ wollen.
Es ist ein Nein zu jedem universalistischen Fanatismus, zu jeder politischen Religion, zu jeder esoterischen Sekte und privaten Heilslehre. Ein Nein zu jedem Kult des reinen Opfers, des Todes und des Tötens, das Wahrheit stiften soll.
Vielmehr verlangt diese wahrhaft heroische Haltung im Bewusstsein der Herrschaft des Nihilismus, im Bewusstsein des totalen Zweifels, der allumfassenden Ironie und Lächerlichkeit, der Pose und der Geschmacklosigkeit, die heute jeden Heroismus wie Wurmfraß befallen hat, dennoch seine Prinzipien zu leben.
Sie verlangt von uns die Auseinandersetzung mit den religiösen und kulturellen Traditionen unserer Ahnen, ohne sie modernistisch-nietzscheanisch umzudeuten, noch sie traditionalistisch zu versabsolutieren und privat wiederbeleben zu wollen.
Ohne in eine totale, fanatische, politische Religion zu kippen, verlangt diese erwartende Überwindung des Nihilismus ein Ertragen des Schmerzes und die idealistische Arbeit.
Ohne im Askesewahn und Opferkult die Stiftung einer Wahrheit zu vermuten, verlangt sie den Verzicht, und ohne an ein „richtiges Leben im falschen“ zu glauben, verlangt sie die möglichste Herausnahme aus der modernen Welt — bei gleichzeitig vollem politischen Einsatz im Kampf gegen sie.
Die Überwindung des Nihilismus erfordert einen neuen Typus des Denkers und Aktivisten, der sich der Grenzen seiner Tatmöglichkeit und seines Denkens bewusst ist — und dennoch handelt und fragt.
Seine radikale Tatbereitschaft, die sich mit einem Denken der „Tatkritik“ verbindet, seine Suche nach Stil, die den Stilfaschismus kritisiert, seine Frage nach Wahrheit, die aus einer radikal-nihilistischen Kritik erwachsen ist, macht in ihrem Widerspruch das Wesen eines neuen Raums aus, von dem aus der Nihilismus gestellt und vielleicht überwunden werden kann.
In dieser Haltung vereinen sich Treue und Sehnsucht mit Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, Krankheit mit dem Wunsch zur Gesundung und ein „me ne frego“ der Tat mit dem Denken der „Beter“, die sich „im Dom verhüllen.
Der Kreis und sein Typus
Wir sind nach dieser kritischen Reprise der Fragen nach dem Nihilismus wieder bei der praktischen Frage „Was tun“ angelangt. Einen Teil des alten Manuskripts zum Nihilismus-Textes, in dem es um konkrete Anweisungen an einen besagten „Kreis“ geht, der eine erwartende Überwindung des Nihilismus vorwegnehmen könnte, in dem konkret die Frage nach religiösen Riten und asketischen Grundsätzen behandelt wurden, müsse wir aus dem jetzigen Abschnitt unseres Denkweges wieder verwerfen.
Überhaupt gestehen wir das Provisorische, das Fragmentarische und Zerfahrene dieses Textes freimütig ein und hoffen, die handvoll Leser ‚die es bis hier her schafften, damit nicht allzu sehr vergrämt zu haben. Allein um auch eine gewisse Freiheit für neue, andere Texte zu gewinnen, war es wohl wichtig, diese „Altlasten“ abzuschließen und zu veröffentlichen.
Als Conclusio aus diesem Text dürfte aber hoffentlich die zentrale Frage nach Dekadenz und Nihilismus als die Frage unserer Zeit herausgetreten sein, die über allen politisch-strategischen Fragen metallen und eisern aufstrahlt. Sie ruft nach wie vor nach Männern und Frauen mit „Schicksalsaugen“, die „der Schreck des eh’nern Fugs, gorgonisch nicht versteint“.
In dieser Frage zerbricht auch aller Scheinglaube in biologistischen, nationalistischen, subjektivistischen und nietzscheanistischen Ideen, die Frage des Nihilismus bereits beantwortet zu haben. Dieser Bruch ist aber ein „Aufbruch“ hin zu einer neuen Frage, die, wenn sie ehrlich und ernsthaft, tief und aufrichtig ist, allein die Kraft in sich trägt, eine echte Sammlung zu bewirken.
Eine Sammlung, die einen Kreis um sich zieht, der als Elite einer geschichtlichen Bewegung vorangehen kann, die sich im metapolitischen Feld des umtobten, wankenden Europas eine Bresche schlagen im „Dienst der Frage nach der Wahrheit des Seins“, dem „Denken einen Pfad öffnen“ öffnen könnte.
Diese Aufgabe verlangt einen neuen Typ, der sich von alle dem, was heute in den rechten Zusammenhängen herumstreunt (pragmatische Nachwuchspolitiker, abgehobene, eitle Intellektuelle, fanatische Aktivisten, treudoofe Ressentiment-Ritter, esoterische Sektenspinner, etc.), radikal unterscheidet und der auch keine Re-Animierung des politischen Soldaten und Stahlmenschen, der 3PT ist.
Wir werden versuchen, diesem Typen, der sich jeder Typologie entzieht, der keine „Gestalt“ mehr sein kann, einen Freiraum zu schaffen.
„Für die Wenigen, die von Zeit zu Zeit wieder fragen, d. i. das Wesen der Wahrheit erneut zur Entscheidung stellen. Für die Seltenen, die den höchsten Mut zur Einsamkeit mitbringen, um den Adel des Seyns zu denken und zu sagen von seiner Einzigkeit.“
(Martin Heidegger)