Vom Aufbruch
Der Text erschien im Jahr 2014 am Funken
Alles begann mit einen viralen Video aus Frankreich. In den rechten Zusammenhängen hat es mittlerweile sicher jeder gesehen und auch unseren Lesern dürfte es somit bekannt sein. Die minimalistische Gestaltung, welche die Aufmerksamkeit auf die Botschaft lenkt, die Entschlossenheit in den Gesichtern, die Überzeugung in der Sprache, die gut gewählten Worte, die Musik- alles wurde in diesem Film richtig gemacht. Doch all das erklärt nicht seinen überwältigenden Erfolg und seine rasche Verbreitung im deutschsprachigen Raum. Es erklärt vor allem nicht, warum über soziale Netzwerke innerhalb weniger Tage eine ganze (noch virtuelle) Bewegung entstanden ist, die sich auf den Begriff „identitär“ beruft. Auch uns traf, obwohl wir mit den Franzosen in losen Kontakt stehen dieser Erfolg relativ unerwartet. Offenbar ist ein Nerv getreffen. Unser Ahnung und Hoffnung, dass in Deutschland eine Hunger nach Identität, eine Sehnsucht nach einer neuen politischen Kraft schlummert, scheint sich zu bestätigen und eine lange Zeit der Vorbereitung, der Erwartung und des Säens, könnte nun endlich zur Ernte übergehen. Könnte die lange politische Nacht in Deutschland vorbei sein. Könnte die identitäre Bewegung jener geschichtsmächtige Funke sein, der nicht nur eine Spur hinterlassen, sondern ein europäisches Freiheitsfanal entzünden könnte? Es gilt nun mitten im heißen Feuer des Aufbruchs kühl zu taktieren, jede verfrühte Euphorie zu dämpfen und erst einmal ein Fazit zu ziehen:
Vom Aufbruch
Der Zauber jedes Aufbruchs, den wir mit diesem Zitat huldigen ist gerade die aufregende Ungewissheit beim überschreiten einer Schwelle, er ist das klare Bewusstsein des eigenen Schaffens und gleichzeitig der gleitende Kontrollverlust mit dem Visionen, Pläne und Strategien in die Sphäre der Wirklichkeit eintreten. Die Euphorie des Aufbruchs, des Aufwachsens und des Neubeginns, ist eines der tiefsten Gefühle der Lebens- und Weltbejahung. Umso mehr bei einem Aufbruch der sich genau die Lebens- und Weltbejaung zum politischen Inhalt macht. Der identitäre Aufbruch ist der lebensspendende Aufbruch schlechthin! Ein erster Schritt vom Traum in die Wirklichkeit ist gemacht und wir und einige wenige Andere dürfen uns als Vorreiter einer jungen Bewegung fühlen. Dieses Gefühl wird umso mehr gerechtfertigt, je mehr diese Bewegung vom virtuellen Zustand zur realen, handlungsfähigen Macht in ganz Europa wird. Schon aus diesem Grund, dass all unsere Arbeit und unser Hoffen nicht vergebens war, liegt uns sehr viel am Gelingen dieses neuen Aufbruchs. Uns verbindet, als seine ersten Vorahner und und Verkünder, ein väterliches Liebesgefühl und einen mütterlichen Schutzinstinkt mit diesem zarten Pflänzchen. Wir werden es vor den Rodern von rechts und links verteidigen! Wir wollen sein Wachstum begleiten und befördern. Wir, als selbsternanntes Theorieorgan, wollen dazu mit dem beitragen, was uns von Lästerern als einziges Vermögen unterstellt wird: mit Kritik.
Konsolidierung, Profilierung und Organisation
Wenn sich die Identitäre Bewegung als eigenständige Strömung in Deutschland etablieren will ist, unserer Ansicht nach, der springende weniger die tatsächliche Organisation, als eine klare weltanschauliche Positionierung, eine Profilierung ihrer Ideen, sodass ein Bekenntnis zu ihen einer klaren Positionierung gleichkommt. Identitär darf kein verwaschener Begriff wie „Patriotisch“ oder „freiheitlich“ bleiben, sondern muss sich ein festes Lager im Ringen der Ideen schaffen.
Organisation und Strategie müssen und werden sich aus dieser geistigen Einheit ergeben (und wir werden an später noch einiges dazu sagen). Nur wenn diese Einheit besteht gehen sie dynamisch und meritokratisch, statt starr und diktatorisch von der Hand. Wenn der identitäre Aufbruch kein bloßer Sturm im Wasserglas bleiben soll, wenn sich seine virale Wirkung nicht, wie bisher, nur auf die rechten Zusammenhänge beschränken soll, wenn sich das aufgewirbelte Potential nachher nicht wieder auf die üblichen politischen Strömungen verteilen soll, ist diese Positionierung unbedingt nötig. Die IB muss sich ein eigenes Profil abseits der bestehenden Strömungen schaffen wenn sie nicht zum bloßen, temporären Label derselben werden will.
Genau diese Gefahr ist aber gerade bei der viralen Verbreitung virulent! Was am Video und an der Generation Identitaire imponiert ist ihr Stil, was gewinnt sind ihre Symbole. Bezeichnenderweise hat die Ausbreitung der IB vor allem in der Blogosphäre, rein graphischer tumblrs begonnen. An weltanschaulichen Inhalten konnte man bis dato nur einige, in ihrer Wirkung manchmal etwas vorauseilende Distanzierungen und Abgrenzungen zu anderen Strömungen der rechten Zusammenhänge zu finden. Wir, als Theorieorgan haben den Vorteil uns nicht um politische Ränke und Medienecho kümmern zu müssen und können dieses Handeln durchaus nachvollziehen.
Doch das allein ist zu wenig! Jeder weiß, dass die Kritik am Status Quo des nationalen Lagers hier am Funken einen (bei aller Bescheidenheit) selten erreichten Höhepunkt gefunden hat und wir seit eh und je die Überwindung der NS-Dogmatik predigen – doch eine bloße Abgrenzung vom NS, ist als weltanschauliches Fundament absolut unzureichend und führt nur in die Sphäre der ideenlosen Antifa-Ideologie, in der sich leider auch viele rechtspopulistischen Parteien begeben haben. Damit würde man nur den unseligen Dualismus zwischen der NS/NW-Szene und der herrschenden Ideologie aufrechterhalten. Dass reine Distanzierungen stets auch ein Zeichen von Schwäche und ein Zugeständnis and die Inhaber der begrifflichen Deutungshoheit sein können, ist ebenso klar, wie die Tatsache, dass eine identitäre Bewegung ihr Profil schärfen und sich von Ideen, die nicht den ihren entprechen abgrenzen muss. Sie muss sich definieren um kein verschwommener Begriff zu bleiben, der zur Hure jeder beliebigen politischen Strömung werden kann.
Die Franzosen machen es hier vor: eine klare, kämpferische Positionierung ist unabdingbar um eine echte Bewegung ins Rollen zu bringen. Dennoch darf man französische Verhältnisse nicht einfach auf Deutschland übertragen. Eine identitäre Bewegung wird hier, natur- und begriffsnotwendig anders ausgestaltet sein und anderer Schwerpunkte setzten. (So gilt etwa der Kampf der Franzosen vor allem dem ius solis des jakobinisch-republikanischen Zentralismus, als Quelle anti-identitären Denkes. In Deutschland sind diese Quellen spezifisch zu ermitteln. Es liegt ja gerade im Wesen des identären Denkens, konkret und phänomenologisch, nicht abstrakt und dogmatisch vorzugehen.)
Vor allem aber haben wir es hier mit einer wesentlich neurotischeren, komplexbeladenen Bevölkerung zu tun. Sowohl die herrschende Meinung, als auch ihre nationale Opposition kleben mit pathischer Fixierung an bestimmten Begriffen, Symbolen und Ideen, die entweder verteufelt oder glorifiziert werden, sodass eine simple Übertragung von italienischen, oder französischen Stilmitteln hier notwendig scheitern muss. Wir haben in Deutschland ein deutsches Schicksal, dass eine deutsche Lösung braucht! (Dieses Schicksal ist aber nicht getrennt von der abendländischen Verfallsgeschichte zu betrachten, weswegen seine Lösung nicht von Europas Schicksal zu trennen ist). Es braucht einen geistigen Fortschritt weg von alten Dogmen. Die IB muss nicht nur einen neuen Stil sondern auch einen befreiten, geistigen Aufbruch darstellen, der als echte Versöhnung und Heilung des kranken Willens und der kranken Identität, notwendig mit bestehenden Strömungen und ihren zentralen Ideologien in Konflikt geraten wird. Wir wollen provokant und angriffig die kulturelle Hegemonie überwinden und die Rolle des erfolglosen Belagerers, des Warters auf die Wende meiden. Wir selbst sind die lebendige Wende. Mit uns steht und fällt Deutschland und Europa!
Es geht darum die identitäre Idee als die Kraft für Deutschland und Europa, als die Bewegung für unsere Zukunft und als die Erfüllung jahrtausende alter Sehnsüchte und Hoffnungen zur Entfaltung zu bringen! Indem sie eine Versöhung zischen den Gegensätzen darstellt, ohne diese Aufheben zu wollen ist sie gerade die Antithese zu jeder monistischen, politischen Heilsreligion und öffnet unseren Blick für den Zauber die die Vielfalt der Welt.
Damit dieser Trieb zu der Größe dieses vollen Baums erblüht in dessen sonnigen Schatten sich eine europäische Renaissance, ein neuer europäischer Mythos bilden könnte, muss er abgeschirmt, muss die Idee beschrieben, erklärt, verstanden, entwickelt und abgegrenzt werden. Auf eventuelle Vorwürfer aktivistischer Heißsporne antworten wir präventiv mit LENIN:
Er schreibt in „Was tun?“
Diese Leute, die das Wort „Theoretiker“ nicht in den Mund nehmen können, ohne eine verächtliche Grimasse zu ziehen, die den Mangel an praktischer Schulung und die Zurückgebliebenheit verherrlichen und dies als „Sinn fürs Leben“ bezeichnen, offenbaren in Wirklichkeit, daß sie unsere dringendsten praktischen Aufgaben nicht verstehen.
LENIN, Was tun?,S. 130
Dies ist nicht mit einer panischen, politisch korrekten Distanzierung zu verwechseln sondern ebenso notwendig und logisch, wie die Unterscheidung zwischen einem Tisch und einem Stuhl! Die identitäre Idee ist etwas Anderes und Neues und ihre Bewegung muss dieser Tatsache gerecht werden!
Spaltung, na und?
Spätestens hier werden die „Spalter“-Rufe laut. Viele die in der identitären Idee lediglich einen neues Loge, eine neue Aktionsform sehen, welche die zerstritten rechten Zusammenhänge zeitweise verkitten könnte, müssen hier enttäuscht werden. Sie ist eine eigenständige Idee und eine Weltanschauung – kein dehnbares Label. Sie tritt mit einem geschichtlichen Anspruch auf und wird sich, als die richtige Antwort auf die Fragen der Zeit, durchsetzen! Wahr ist, dass ihr Grundanliegen den bewusst oder unbewusstten Kern und das Herz der „rechten“ Zusammenhänge darstellen ( ohne auch nur irgend rechts zu sein) und jeden zu sich ruft dem es tatsächlich um den Erhalt unserer Identität, der Traditionen, und nicht um ein bestimmtes System, oder irgendeine Ideologie geht. Die identitäre Idee soll die besten Aspekte der konservativen, traditionalistischen, nationalen, patriotischen, iwS rechten Ideenwelte vereinen.
Doch die Gerufenen müssen zu ihr kommen und theoretische und strategische Holzwege verlassen! Ev Zitat Lenin
Genau das trifft heute auf uns zu: Wenn es darum geht bestehende Unterschiede klar zu machen, wenn es darum geht schädliche Irrwege zu verlassen und verbrannten Boden zu meiden, muss mit Klarheit und Konsequenz vorgegangen werden. Besser eine anfangs kleine Gruppe, mit einem klaren Ziel und am richtigen Weg, als ein großer Haufen, der sich nicht bewegt und in dem eine stumpfe, schweigende „Übereinstimmung“ herrscht. Bloße Übereinstimmung die „heilige Ruh“ ist kein Wert an sich und kann auch im Falschen verharren. Sie muss sogar bekämpft werden wenn sie falschen Götzen huldigt und dem eigentlichen Ziel, der identitären Aufgabe, schadet.
Die identitäre Bewegung ist dazu keine „Abspaltung“ von einer bestimmten Szene, sondern setzt, unter Berufung auf die Ideen der nouvelle droite (wobei wir diese gegnerische Definition als „Neu“ und „Rechts“ ebenso ablehnen wie sie selbst) und der konservativen Revolution jene Sehnsucht um, die in den wahren Deutschen, den guten Europäern, aller Schichten, Strömungen und Überzeugungen brennt.
Die identitäre Bewegung konzentriert sich auf das wesentliche. Sie erkennt die Front an der heute unsere ethnokulturelle Identität verteidigt wird und ruft alle, die hören können, von Scheingefechten weg zur Hauptschlacht um Europa! Die Identitäre Bewegung erkennt und denunziert den Hauptfeind, der im Moment unsere Lebensinteressen bedroht und verwirft Ressentimentgeladene Erbfeinschaften. Die Identitäre Bewegung mistet obsolete Ideen und Begriffe aus und misst ihre Weltanschauung an der dynamischen Wirklichkeit und unserem Dasein in ihr.
Dass viele Lokalmatadore, die den ideologischen Mief und das geistige Dämmern lieb gewonnen haben, Angst vor dem identitären “Mistralwind” haben der ihr Milieu davon blasen wird, ist verständlich. Doch wir haben den Zeitgeist erkannt und verstanden, wir wissen wer wir sind und wo wir stehen, unsere Stand ist fest und jeder Angriff, jede Denunziation, wird pariert und schlägt auf den Angreifer selbst zurück.
Die Debatte ist aufgerissen, das Wort identitär schleicht wie ein Gespenst duch Deutschland und ist nicht mehr zu bannen. Es ist nicht zu vereinnahmen oder umzudeuten und zwingt jeden zum Überdenken seiner eignen Position. Was kannst Du zum Erhalt unserer Identität beitragen? Was ist dein Beitrag zur Zukunft Deutschland und Europas? Im Unterschied zu vielen anderen Strömungen macht die Identitäre Bewegung, sich den Erhalt unseres ethnokulturellen Erbes zum zentralen Hauptanliegen und nicht zum Nebenabsatz eines abstrakten, globalen Ziels. Von diesem Standpunkt und dieser Perspektive aus ordnet sich die gesamte politische Szenerie und Geistesgeschichte neu an.
Wir kritisieren von ihm aus einen bloßen Strukturkonservativismus ebenso wie den Nationalisozialismus, die reine Islamkritik ebenso wie inhaltsleeren Rechtspopulismus. Das Ziel der Identitäre Bewegung ist es die Identitäre Frage ins Bewusstsein zu rufen. Das unwillige Murmeln und Murren im Volk muss zu einer Stimme vereint werden und über die Erkenntnis der desolaten Lage zu einer Handlungsbereitschaft führen! In einem europaweiten Chor müssen die indigenen Europäer ihrer Politikern die identitäre Frage entgegenrufen: Was tut ihr gegen unseren Untergang? Wie eine Phalanx muss und wird sich die Identitäre Bewegung der herrschenden Ideologie von Menschheit, Weltbürger und Multitkuli, zum Schutz unseres eigenen Erbes, entgegenstellen.
Wir haben keine Zeit mehr für Geplänkel, Spinnerein und Irrwege. Wir haben gerade keine Zeit mehr so planlos, ressourcenvergeudend und kopflos zu handeln als käme schon morgen ein „erlösender Tag X“. Die Eile ist zu groß um übereilt zu handeln. Es ist Zeit für einen echten Aufbruch, der uns aus der Postmoderne in geistiges Neuland führt. Es ist Zeit loszulassen und den Sprung ins Nichts zu wagen. Es ist Zeit die öde Wüste des „Endes der Geschichte“ hinter uns zu lassen und wieder in die Geschichte einzutreten und Geschichte zu machen. Wir haben hier nichts zu verlieren als unsere Ketten, uns erwartet hier nichts als der Tod.
Wir vom Funken haben uns entschieden, den identitären Aufbruch mit konstruktiver Kritik zu begleiten. Wir werden das zarte Pflänzchen, mit unseren Mitteln gegen alle Anfeindungen verteidigen, damit es zum starken Trieb werden kann.
So werden wir uns mit scharfer Kritik gegen jede Veröffentlichung wenden, die versucht der identitären Bewegung und ihrer Idee zu schaden. Wir werden weiterhin das Gedankengut der konservativen Revolution und der nouvelle droite popularisieren und weiterdenken und versuchen Impulse und Denkanstöße zu geben.
Der größtmögliche Angriff gegen eine Idee, besteht darin ihre Eigenständigkeit und ihre Existenz überhaupt zu leugnen. Damit sticht man ihr ins Herz, um sich ihre abgezogene Haut als Tarnkappe über zu stülpen. Schon allein aus Respekt gegen und Sympathie zu unseren französischen Freunden werden wir jeden Missbrauch und jede Instrumentalisierung der identitären Begriffe und ihrer Symbole zu verhindern wissen. Wir behaupten hier keine Deutungshoheit und stellen keine abschließenden Definitionen auf, aber wir weisen jeden plumpen Aneignungsversuch mittels der Wahrheit zurück. Wer das als „Spaltung“ diffamiert, entlarvt sich selbst als Dogmatiker und missversteht uns als Teile „seiner“ Bewegung. Wir sind wir selbst und wir sind gekommen um zu bleiben!
Der erste Streich – Kopflos gegen „die Demokraten“
Wir machen sogleich Ernst mit unserem Versprechen und wenden uns einem jungen Artikel zu auf den wir dankenswerterweise hingewiesen wurden. Dieser Artikel wurde auf dem blog identitaet.tumblr.com veröffentlicht und ist ganz offensichtlich gegen die junge Identitäre Bewegung lanciert. Wir wollen ihn analysieren und kritisieren und laden seine Autoren damit zu einer Debatte ein.
Wörtlich steht am Ende der Abhandlung die eine, unserer Ansicht nach verfehlte, Kritik am NW beinhaltet:
Dieser Text entstand als Reaktion der aktuell aufkommenden Begeisterung über die identitäre Idee und ihrer sogleich stattfindenden Verwässerung. Die identitäre Idee kann nicht demokratisch sein und auch nicht antiislamisch. Sie ist auch nicht patriotisch oder konservativ, sondern belebend nationalistisch. Sie fordert und fördert jeden Einzelnen, setzt aber nicht auf demokratische Mehrheitstheorien. Sie verleugnet auch nicht Herkunft, Blut und Rasse. Sie ist ganz klar antiglobal, antikapitalistisch, europaweit solidarisch — denn ja, die Welt hört nicht an Deutschlands Grenzen auf — und sicher nicht pro-israelisch. Noch ist sie nicht klar definiert, aber diese Definition einigen Dutzend Facebook-Seiten zu überlassen, ist sicher der falsche Weg.
Hier wird eine „Verwässerung“ beklagt und wir klagen mit. Die Schaffung einer klaren Positionierung ist absolut notwendig. Als Verwässerung wird aber hier offensichtlich verstanden, dass die Identitäre Bewegung nicht auf den Spreelichter Kurs „Die Demokraten bringen uns den Volkstod“ einlenkt und sich vom NS/NW distanziert. Wir kritisieren, wie gesagt bloße Distanzierungen ebenso, doch eine klare Positionierung, nach der identitären Idee wird keinen anderen Kurs ergeben und nicht ins Fahrwasser des NS/NW führen.
Bei Analyse des Textes wird schnell klar aus welcher Fraktion die Autoren stammen. Sie kommen, unserer Vermutung nach, aus der Grauzone des NW, der sich nicht offen zum NS bekennt, einen neuen graphischen Stil adaptiert, eine Modernisierung will, aber weiter die NS-Begrifflichkeit aufgreift ohne sich klar und begründet jenseits von ihm zu positionieren. Mit der priesterhaften Beschwörung der Formeln „National und Sozial“ wird ein Szenekult gepflegt (den wir hier kritisiert haben) und der unserer Vermutung nach, weniger von einem echten Verständnis, als dem Streben „alte Kameraden“ nicht zu verärgern und die eigene Rechtsrock CD-Sammlung nicht ausmisten zu müssen getragen wird. Man ist dem NW, seinen Parolen, seinem Terminkalender und seiner Symbolik treu und will aber einen neuen Stil adaptieren. Damit wird der Eindruck, dass es sich hierbei um bloße Tarnung handelt nicht nur provoziert, er ist auch sehr wahrscheinlich. Das desaströse Scheitern des NW wird zwar klar erkannt und man spart nicht an Kritik. Diese bewegt sich aber nur auf einer taktisch, bestenfalls strategischen Eben und geht, mit schlafwandlerischer Sicherheit, an theoretischen Kernfragen vorbei. Man schreibt:
„Nur haben Jahrzehnte der Demonstrationen, der verteilten Flugblätter, geklebten Aufkleber und Urnengänge den deutschen Nationalismus nicht zu etwas greifbaren gemacht. Im Gegenteil: Die eigenen Kräfte haben ihn eher überflüssig werden lassen. Und wieso? Weil man den zweiten Schritt machen wollte, bevor man überhaupt losgegangen war. Man dachte immer nur an Aktionen, an kurzweilige Erfolge und nur selten an die Struktur, die dahinter stehen sollte — an die eigene Identität.“
Uns ist nicht ganz klar was mit „Struktur“ gemeint ist. Auch der Begriff Identität, die uAn nur im entfernten (oder völlig ausgeweitetem) Sinne mit Struktur zu tun hat, klärt diesen Absatz nicht. Wollen wir ihn, wohlwollend, in unseren Sinne als theoretische Kritik verstehen könnten wir ihn unterschreiben. Anstatt an das eigene Dasein, die eigene jahrtausende alte Identität zu denken und ihr entsprechend, zeitgebunden zu handeln verlor man sich in ideologischen Aktivismus für ein gefallenes System und jammerte über geschlagene Schlachten.
Doch es geht weiter im Text:
„Aber wie soll eine verlorene Generation nach sechzig Jahren der Bedeutungslosigkeit sich eine eigene Identität definieren? Die politische Idee reicht vom Ein-Mann-ein-Staat-Prinzip bis zur Basisdemokratie.“
Hier wird nach unserer Ansicht der Begriff der ethnokulturellen Identität mit der Frage nach der passenden Staatsform für ihre Verwaltung verwechselt. Die Definition der eigenen Identität, nach De Benoist ein „intrinsisches Problem“, ist unserer Ansicht nach vor allem eine anthropolgische, ethnokulturelle Frage, keine primär staatsrechtliche. Wir sehen uns daher mehr als Deutsche und Europäer, denn als „Antidemokraten“.
Nach einem Schlenker gegen die Demokratie, gibt der Text zu, dass der „historische Nationalsozalismus“ und die „Ideenbibliothek des NW“ heute zum Scheitern verdammt sind.
Eigentlich die perfekte Auflage für eine weltanschauliche Kritik, am historischen NS, und seinem Wiedergänger in Form der NW-„Ideenbibliothek“, möchte man hoffen und meinen. Doch es kommt anders:
„Dasselbe sah man in Italien. Dort verlies man die alten und verfallenen Strukturen, nahm das verschütt gegangene Bekenntnis zu Heimat, Volk und Freiheit mit und baute sich etwas neues auf — und sieht heute den Erfolg.”
Wieder diese „Strukturen“… Was ist damit gemeint? Der Autor des Textes, der Verwässerung und Unklarheit beklagt, schafft hier im übernächsten Absatz selbst Klarheit darüber, was man von Italien lernen sollte:
„Der parlamentarische Kampf ist aussichtslos. Dort haben die Demokraten die Macht und dort werden sie sie auch nie hergeben. Der Kampf um die Straße mit freien Kameradschaften oder autonomen Gruppen ist es auch. Die Strukturen sind für den Staat am Ende doch zu einfach zu durchschauen und zu durchleuchten, (…) Wieder glimmt Hoffnung auf. Wenn man die parlamentarische Arbeit als sinnlos erachtet (was wir nicht tun) und revolutionären Kampf als untunlich, so bleibt doch nur die metapolitische Frage, die zu einer theoretischen Besinnung ruft. Doch der Hoffnungsfunke lebt nicht lange:
„Genau hier kommt ein neuer Gedanke ins Spiel: Weg vom Kleingruppengedanken hin zur Organisation. »Aber die wird doch sofort verboten!« sagt ihr jetzt. Richtig, wenn wir so handeln wie bisher, dann wird sie das. Wenn wir unseren politischen Habitus an der eigenen Radikalität messen und dementsprechend handeln, wird dieser Idee keine lange Zukunft beschieden sein. Richten wir aber unser handeln nicht nach dem Schein, sondern nach der Wirkung aus, könnte sich etwas ändern.
Konkret: Machen wir uns greifbar, offen und gebraucht. Machen wir uns zur Notwendigkeit und damit die Idee des deutschen Nationalismus, des deutschen Sozialismus — des Bewusstseins unserer eigenen Identität. Konzentrieren wir uns nicht auf das dagegen, sondern auf das dafür. Anstatt einer antikapitalistischen Demo helfen wir lieber denen, die schon heute materiell unter dem Kapitalismus leiden, was fiele von uns noch nicht tun. „
Damit bricht die gesamte Kritik am NW, NS, und ihren Ideen in ein jämmerliches Nichts, eine klassische Durchhalteparole, zusammen. Die Fehler liegen nicht in verstaubten Ideen, sondern bloß in der mangelnder Organisation, des nationalen Sozialismus, sowie seiner schlechten Repräsentation durch Negativbotschaften. Die falschen Strukturen (die oben mit Identität gleichgesetzt werde) an denen alles krankt sind offenbar die strategische Organisation des nationalen Lagers, da seine NW-Ideen nicht überdenken soll.
Die Widersprüche und Naivitäten in diesem Absatz sind haarsträubend. An der Weltanschauung und NS Bezug sei offenbar nichts zu ändern (Stichwort: Nationaler Sozialismus), die Repression gegen eine bundesweite Organisation könne man mit „Volkshilfe“ statt Demos umgehen. Damit wolle man sich die Sympathie der Bevölkerung der medialen Befeuerung zum Trotz erobern. Zu welchem Ziel? Da parlamentarische Arbeit mit den „Demokraten“ in einer pathetischen Pose verworfen wird, bleibt wohl nur wieder ein revolutionäres „Wende“-Phantasma. Hier spielt der klassische NW-Mythos, dass die Repression des Staats vom Volkswillen nicht getragen sei wieder auf. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben es einmal gesagt und wir sagen es tausendmal: Auch ohne der Repression würde eine Partei aus der NW/NS Strömung ewig unbedeutend, und eine entsprechende außerparlamentarische Bewegung ewig marginal bleiben.
Man identifiziert sich, aus religiöser Überzeugung und schwülstig-emotionaler Identifikation mit bestimmten Begriffen mit dem Wert, der der heutigen Ideologie als das „Absolut Böse“ herhält. Wer hier siegen will muss sowohl die peinliche, neurotische „Anti-Hitler“ Ideologie als auch ihre ebenso neurotische „pro-Hitler“ Spiegelung hinter sich lassen. Wer sich aber als nationaler Sozialist bezeichnet, stellt sich automatisch in die Tradition eines Systems und einer Ideologie, deren Ziele nicht identitäre waren, und deren Anliegen nicht die der heutigen, Generation ohne Schicksal sind. Warumtut man das?
A) Weil man weltanschaulich noch in dieser Ideologie festhängt auch wenn man aus Pragmatismus ihre „historische“ Symbolik abgelegt hat und sich einen neuen Stil überstreift. B) Weil man, trotz identitärer Grundüberzeugungen, sich noch nie ernsthaft mit der eigenen Weltanschauung beschäftigt hat und in einer revisionistischen Schizophrenie ausblendet, dass der NS eben keine Vielfalt und Gleichwertigkeit der Völker, kein Jenseits von Gut und Böse, kein bloßes Zurück-zur Natur gelebt hat, sondern eben chauvinistischen Rassismus, exterminatorischen Antisemitismus, materialistische Übermenschen-Ideen, Euthanasie, nationalistischen Slavenhass uvm beinhaltete.
Wenn man aber all das ablehnt, sich davon lösen, aber trotzdem noch an der NS-Begrifflichkeit festhalten und dieses System im Rahmen eines „Mad-Max Szenarios“ rehabilitieren will, kann einem nur mehr pathologische Fixierung und Wahnsinn attestiert werden. Ein Wahn der an jene religiöse Fanatiker erinnert, die ihre heiligen Bücher und Propheten gegen jede besser Erkenntnis hochhalten. Das schlimmste aber ist eine falsche Rücksicht mit orhtodoxen „Kameraden“, deren Gunst man nicht verlieren will. Hier zitieren wir Aristoteles:
“Ich liebe Platon, aber noch mehr die Wahrheit!“
Wer diese ausgeblendeten Seiten des NS allerdings hochhalten und die „Lehre von jeder Verwässerung rein“ halten will, wird einer identitären Bewegung sowieso nichts abgewinnen können und weiter in seiner Scheinwelt aus chiliastischen Hoffnungen und gigantischem Hass leben müssen. Wer aus religiöser Fixierung an Begriffen und Symbolen festhalten muss, obwohl er innerlich eigentlich gar nicht mit ihrer Bedeutung übereinstimmt, sollte sich ebenso besser aus der Politik fernhalten. Er ist in dieser pathologischen Fixierung im Grunde den Wächtern der PC und en Hohepriestern der Politk der Schuld gar nicht so unähnlich.
Der Artikel schließt mit folgenden Worten, die den traurigen Gesamteindruck besiegeln:„Das gelang in Italien, dort nennen sie sich mit stolzgeschwollener Brust wieder Faschisten, ein Wort, bei dem selbst hierzulande Nationalisten zusammenzucken. Doch sie konnten ihre moderne Idee erklären, sie praktisch vermitteln. Sicher, ihr Staat ist weniger repressiv als der Deutsche, aber anstatt uns zu wünschen hundert Jahre eher geboren zu sein, sollten wir uns lieber freuen, in dieser Zeit zu stehen: vor uns liegt das scheinbar Unmögliche, packen wir es an!“ Das was hier als anzustrebender Erfolg suggeriert wird ist ganz klar die Rehabilitierung eines verfemten Systems unter neuen Symbolen. Der kometenhafte Aufstieg des italienischen Projekts, schürt die Hoffnungen auf eine „Wende zum NS“ unter neuen Symbolen. Eine naiver Gedanke, den man nur unter totaler Unkenntnis der italienischen Verhältnisse fassen kann. Schon damals, nach unserer Rom Reise schrieben wir über die Casa Pound:
„Dass sie sich von historischem Ballast trennt und einen eigenen Stil erarbeitet hat, ohne sich auch nur irgendwie ans „System“ anzupassen. Dass ihr neuer Stil nicht nur ein äußerer Kitt ist, sondern tatsächlich eine andere, alles durchdringende Geisteshaltung darstellt. Und zu guter letzt, dass sie ein Gefühl der Lebensfreude und der positiven Identität verwirklicht, das sich nicht aus Hass und Abneigung speist, das statt von Gewalt und Alkoholismus, von Erlebnis und Solidarität lebt. Es ist eine Mischung aus romantischen Visionen und Parolen, verbunden mit eiskaltem, konkretem, pragmatischem Denken, eine Verquickung aus einer unverkrampften Offenheit und neuer Symbole, mit klaren weltanschaulichen Grundprinzipien.“
Der neue Faschismus auf den sich die Italiener berufen hat mit dem (historisch oder modernen) NS wenig zu tun und die nationale Sozialisten würden seine weltanschaulichen Grundprinzipien mit Sicherheit ablehnen, vorausgesetzt sie würden sie kennen. Es ist eine spezifisch italienische Angelegenheit, deren Möglichkeit sich aus den Umständen der italienischen Gesellschaft und aus dem Wesen des historischen Faschismus ergibt ( zudem es in Deutschland keinerlei Bezug gibt) Beide Aspekte sind in Deutschland völlig verschieden und das Zusammenzucken ob des Faschismusbegriffs ergibt sich aus seiner akademischen Ausweitung im marxistischen Antifaschismus (der in Deutschland virulent ist) aber nicht seiner spezifisch italienischen Bedeutung. All das führt zu weit und geht an der eigentlichen Sache vorbei. Den Erfolg der Casa Pound als Analogie für eine Hoffnung auf ein NS-Revival umzudeuten, ist ein eigentlich nur mehr trauriger Unsinn. Der Gedanke und die Symbolik des „Faschismus des neuen Jahrtausends“ der Casa Pound auch nach Deutschland zu tragen ist so absurd (und von ihnen nicht einmal gewollt), dass zumindest diese Idee Gottseidank bis jetzt noch nicht aufkam. Was man von den Italienern lernen kann ist ihr Einsatz, ihre Dynamik, ihre Stilsicherheit, und ihre konsequente Widerlegung jeden Klischees. Wenn jemand meint dem NW als soziale Bewegung eine „neue Struktur“ geben zu wollen soll er das gerne tun. Der Begriff identitär hat aber damit nichts zu tun und weist in seiner etatismuskritischen Dimension auch eindeutige Bruchlinien mit dem Faschismus auf.
Zu Guter letzt wollen wir auch den „Antidemokratischen“ Affekt abarbeiten, der im NW, seit einiger Zeit in Mode geraten ist. Hier sieht man wieder einmal dass es dieser Strömung an jeder ersthaften Theorie mangelt, dass ihr Kopf noch Jahrzente zurück, im dogmatischen Firn hängt, währen die Beine im aktivistischen Tango wild vor dem Auge der Polizei herumtanzen.
Die Theorie aus der Strategie und Propaganda entspringen, ist immer auch eine Ortung des ideologischen Hauptfeindes, auf den die aktuellen Parolen zu münzen sind. Im NW wird Propganda mit Theorie verwechselt, Strategie mit Taktik und eine ideengeschichtliche Planlosigkeit mit ideologischem Dogmatismus kompensiert.
Gerade in der Demokratie, den akuten Hauptfeind, gerade im Demokraten die Personalisierung der Feinde Deutschland und Europas zu sehen ist schon ein starkes Stück.
Demokratie ist so alt wie die europäische Kultur und in jeder ihre Epoche gab es eine andere Ausprägung sowie eine entsprechende Demokratiekritik. Dennoch waren demokratische Elemente im Wechselspiel der Regierungen und Staatsformen immer Teil der europäischen Tradition, wie Alain de Benoist in seinem Buch: Démocratie : le problème, (hier auf englisch erhältlich) zeigt. Carl Schmitt erkennt als Fundament der Demokrtatie das homogene Staatsvolk, was auch Böckenförde wusste. Die Demokratie, heute von der herrschenden Ideologie des Liberalismus geschluckt, ist selbst keiner ihrer intrinsischer Bestandteile und erzeugt, in politisch unkorrekten Volksentscheiden oft herbe Reibungen. Im Angesicht der universalen Herrschaft einer egalitaristischen, internationalistischen, fortschrittlichen, individualistischen Ideologie ist die Forderung nach einer echten Demokratie, ein revolutinärer Akt! Wir werden in einem weiteren Artikel länger auf diese Frage eingehen und zitieren vorerst Alain de Benoist aus der englischen Ausgabe seines Buches:
The ‘people’s state,’ which is the genuine democratic state, should therefore not be confused with the liberal state.
Democracy is first and foremost a ‘-cracy,’ i.e. a form of power; as such, it implies authority. Liberalism is a doctrine concerned with the limitation of power and based on suspicion of authority. Democracy is a form of government and political action; liberalism, an ideology for the restriction of all government, which devalues politics in such a way as to make it dependent upon economics. Democracy is based on popular sovereignty; liberalism, on the rights of the individual. (45)
The problem of democracy, Alain de Benoist
Der IB zum Geleit
Wir wollen diesen, gewohnt langen, Artikel mit einigen pratkischen Ratschlägen an eine kommende Identiäre Bewegung schließen. Das wichtigste in dieser Phase der Konsolidierung ist eine inhaltliche Positionierung und Profilierung, die, wenn sie sich wie wir hoffen, an die Franzosen anlehnt, nur in die Richtung eines anti-globalistischen, ethnopluralistischen Denkes gehen kann, dass die Verschiedenheiten, die Natur, den Staat, und den Menschen in seinen komplementären Identitäten bejaht. Dieses Denken ist von der neuen Rechten und der konservativen Revolution auf die sie sich beruft vorgezeichnet. Findet diese Positionierung nicht statt und greift ein rein pragmatischer Distanzierungswahn um sich, endet die Identitäre Bewegung teils als Jugendorganisation einer Rechtspartei teils als Rückfall in den NS. Sie verliert damit ihr Wesen, verfehlt ihren metapolitischen Auftrag und kann an der kommenden und erstrebenswerten Gründung einer echten, patrioteschen Massenpartei nicht mehr eigenständig mitarbeiten. Nur eine klare inhaltliche Positionierung schafft den festen Stand der die freie und souveränen Bündnisse mit anderen Gruppen der rechten Zusammenhänge ermöglicht. Noch einmal wollen wir Lenin zitieren:
Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich von vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren.
Oa S. 22
Und genau diese Bündnisse, diesen Block müssen die Identitären über alle Lager hinweg mit ihrer aufs Wesentliche geschärften Botschaft schaffen: Dem Erhalt unserer Kultur und ethnischen Substanz. Alle die diesen Willen teilen müssen von ihr an Bord geholt oder in ein gemeinsames Aktionsbündnis gegen Islamisierung und Abschaffung Deutschlands und Europas eingeladen werde. Gemeinsam mit den, überall in Europa aufsprießenden Bewegungen, und den Vorreitern in Frankreich würde die Schaffung einer epochalen Bewegung in Reichweite geraten. Einer Bewegung die sich in die Tradition von 732, 1529, 1571, und 1683 und die der Spartaner stellt. Mit einer starken Basis im deutschsprachigen Raum könnte diese Vision, zur Wirklichkeit und eine neues Kapitel in der europäischen Geschichte aufgeschlagen, ein Ende des westlich-atlantischen Interregnums erreicht werden!
Dazu ist aber in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz noch viel zu tun.
Die organisatorische Verfassung, die dem regionalen Aspekt der identitären Idee und der Notwendigkeit gewisser zentraler Entscheidungen, (getreu dem Subsidiaritätsprinzip), gerecht werden muss, kann die weltanschauliche Positionierung nicht ersetzen sondern wird sie ergänzen und begleiten. Beides gemeinsam ergibt die Konsolidierung und Handlungsfähigkeit der Bewegung, indem sie ein Ziel, ein Profil, einen Hauptfeind, Parolen, Symbole und eine organisatorische Struktur gibt. In dieser Aufbruchsphase ist jeder aufgerufen, im Schwung der viralen Verbreitung in seinem unmittelbaren Umfeld Gleichgesinnte zu sammeln um provisorischen identitäre Gruppen zu gründen. Eine Trennung von Spreu Weizen kann und wird, wohl erst in einer späteren Sichtung und Gliederung stattfinden. Bis dahin und bis zur Konsolidierung sind authentische Auslegungen identitärer Positionen nicht möglich. Sobald es es diese Struktur gibt, werden wir vom Funken uns, so man uns da will, in ihr und mit ihr engagieren, ohne jedoch unseren kritischen Geist und unsere tiefen Fragen aufzugeben.
Nach der Schaffung einer inhaltlichen Positionierung, und im Zuge einer Organisation und einem Bündnis mit den Strömungen der rechten Zusammenhänge, muss eine demokratische Protestkultur aufgebaut werden, die in ihrer mitreißenden Offenheit, in ihren Ritualen und Ikonen, nichts mit dem gestrigen NW zu tun hat. Jeder kann hier selbst als Wegbereiter und Schöpfer auftreten und sein künstlerisches Potential zur geschichtlichen Macht werden lassen. Gibt es etwas Reizvolleres und Großartiges? Hier sich diese unsere verlorene Generation ein eigenes Schicksal schaffen und aus der langen, großen, nächtlichen Müdigkeit in den neuen Morgen treten!
Wir befinden uns derzeit in der ersten Phase einer inhaltlich-weltanschaulichen Positionierung und schwärmerischer Gruppenbildungen. Hier wollen wir vor allem an ersterem teilnehmen und unsere Ansichten zur Identitären Idee einem breiteren Publikum zugänglich machen. Wir geben nicht vor in ihrem Namen zu sprechen, doch wir haben ihre Vorahnung und in ihrer Nacht mitgelitten und werden auch ihren Morgen mitgestalten. Sie ist für uns eine Schicksals- und Daseinsfrage, kein leichtfertige Tagesentscheidung und keine temporäre Hülle zu der man greift wie zu einem neuen Hemd.
Die identitäre Debatte, die wir vorbereitet und erwartet haben bricht jetzt auf und ist durch nichts und niemanden mehr zu verhindern. Sie wird ihre Kreise bald außerhalb der rechten Zusammenhänge ziehen und hat das Zeug dazu, in die die herrschenden Diskurse hereinbrechen wie ein reinigendens Sommergewitter. Wenn sie zu ihrem eigenen Standpunkt und Profil finden kann, dann ist sie das Beben und der Schall, der der Eruption der nouvelle ecole gefolgt und jetzt endlich in der aktiven Politik ankommt Und wir alle können dabei sein, können ein Teil davon werden.
Als ersten Beitrag zur weltanschaulichen Bildung und inhaltlichen Positionierung veröffentlichen wir hiermit eine kleine Leselite für alle die sich mit der identitären Idee näher befassen wollen. All jenen die in ihrem Namen führend aktiv werden wollen seien folgende Bücher dringend ans Herz gelegt. Sie enthalten keine Legaldefinitionen, noch würden wir all ihre Aussagen und Ideen als Essenz der identitären Idee beschreiben- doch in ihrere Schnittmenge bieten sie eine ausbaufähige theoretische Basis für eine identitäre Praxis (die Reihung ist bedeutungslos) :
Guillaume Faye- Wofür wir kämpfen
Guillaume Faye – Archäofuturismus
Guillaume Faye – Konergenz der Katastrophen
Guillaume Faye — La nouvelle question juive
Alain de Benoist- Aufstand der Kulturen
Alain de Benoist- Kritik der Menschenrecht
Alain de Benoist – Totalitarismus
Alain de Benoist- The Problem of democracy
Alain de Benoist- The Problem of democracy
Pierre Krebs (Hrsg) – Das unvergängliche Erbe
Ernst Jünger – Der Waldgang
Carl Schmitt- Der Begriff des Politischen
Carl Schmitt- Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus
Armin Mohler- Vergangenheitsbewältigung
Friedrich Nietzsche – Zur Genealogie der Moral
Ernst Nolte — Der Faschismus in seiner Epoche
Herbert Gruhl – Ein Planet wird geplündert
Karlheinz Weißmann- Der Nationale Sozialismus
Karlheinz Weißmann- Rückruf in die Geschichte
Karlheinz Weißmann/Erik Lehnert – Staatspolitisches Wörterbuch Band 1 und 2
Alle Kaplakenbäde (insbesondere Provokation von Götz Kubitschek und Die Verteidigung des Eigenen von Martin Lichtmesz)
Multikulturalismus und die Politik der Schuld – Paul Gottfried
Frank Lisson – Die Verachtung des Eigenen